Mittwoch, 21. Januar 2015

Kampf um den Lightwriter sL 40 connect

Ich beabsichtige, folgende Beschwerde via Facebook zu veröffentlichen. 


Sehr geehrte Damen und Herren meiner Krankenkasse,

hiermit beschwere ich mich darüber, dass Sie mir die Kommunikationshilfe „Lightwriter SL 40 connect“  verweigern.

Bitte prüfen Sie dringend meinen Fall - denn ich bin ein Einzelfall, ein Sonderfall - der einer Einzelfallprüfung bedarf.  Aus meinen Akten ersehen Sie, dass ich keine Zunge UND keinen Kehlkopf mehr habe.  Mir ist es nicht mehr möglich zu essen und zu sprechen. Mir wurden 2 Sinne geraubt, Riechen und Schmecken - ohne dass ich irgendwas dafür kann. Nicht essen zu können ist schon die Hölle, aber ich versichere Ihnen, nicht sprechen zu können, ist schlimmer als Heimweh und Hunger. Ich bin weder Alkoholiker noch Raucher. In meinen Akten können Sie alle meine Arztbesuche erkennen, die ich wegen dem Zungenproblem unternommen habe. Hätte der HNO eher gehandelt - wäre mir viel erspart geblieben. Ich beantrage, dass mir die bestmöglichen Hilfsmittel zur Verfügung gestellt werden, die ich möchte.  ich werde nie wieder aus eigener Kraft sprechen können - noch nicht mal mit Sprechhilfe. Es liegt Ihnen ein logopädisches Gutachten der Bavaria Klinik vor, wo eindeutig hervorgeht, dass der Lightwriter für mich am besten geeignet ist. Ich kann blind schreiben, ich habe es gelernt. Ich kann auf einem Touch-Gerät nicht blind schreiben. Bei dem Lightwriter kann ich  Texte einspeichern und die dann beim Arzt abspielen, was für jeden Arzt eine enorme Zeitersparnis ist. Für den Fall, dass mal  was zu sagen ist, was nicht jeder hören soll, hat der Lightwriter ein 2. Display, so dass mein Gegenüber schon  mitlesen kann, während ich schreibe.  Außerdem ist der Alarmknopf wichtig - so dass ich mal im Haus um Hilfe rufen kann, ich kann mich sonst nicht äußern! Ich kann noch nicht mal „Piep“ machen.  Im übrigen habe ich den Hausnotruf schon zweimal beantragt, einmal über das DRK und einmal ich selber - das ist so ein wichtiges Hilfsmittel, aber da krieg ich keine Antwort.  Ich weiß noch nicht mal, ob die Anträge eingegangen sind oder nicht. Selbst telefonieren und simsen ist mit dem Lightwriter SL 40 connect möglich.  Ich schlage Ihnen ein persönliches Gespräch mit mir vor, damit Sie sich von meiner Lage ein Bild machen können.  Diese Vorgehensweise: entweder ich nehme ein TalkPad oder ich kann den Lightwriter selbst bezahlen - geht einfach nicht. Es wird weder mitgedacht, noch sich in meine Lage versetzt. Ich habe wirklich den Eindruck, dass Sie nicht ahnen, in welchem desolaten Zustand ich bin.

Der Lightwriter ist der einzig akzeptable Ausgleich meiner Behinderung, nicht mehr,  und vor allem : nie mehr,  sprechen zu können. Er wird zwar meine Stimme und meine Sprache nicht ersetzen und auch nicht wiederbringen, aber ich werde wieder unter Leute kommen und  mich verständlich machen können und somit wieder am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.

Eins kann ich Ihnen noch versichern, ich würde Himmel und Hölle in Bewegung setzen, damit ich diese Krankheit niemals bekommen hätte.

Diese Beschwerde geht an meine persönliche Bearbeiterin der DAK,  an das Bundesversicherungsamt und an die 3 Herren vom Vorstand der DAK, sowie an regionale Medien.

Verstimmte Grüße aus Sch.

Petra S.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen